Die mediale Smart-Energy-Euphorie hat die deutschen Energieversorger offenbar nicht erreicht: Nur 12 % der Manager glauben, dass die Hälfte der deutschen Haushalte in fünf Jahren über intelligente Stromzähler verfügt. Zum einen mangle es an regulatorischen Rahmenbedingungen und Kommunikationsstandards, zum anderen seien die Datenschutzfragen nach wie vor ungeklärt. Das hat eine Studie von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut ergeben.
Nach den Vorstellungen von EU und Bundesregierung soll Smart Metering in wenigen Jahren die Energieversorgung in Deutschland mit sinkenden Kosten und sinkendem Verbrauch revolutionieren. Bis 2020 soll eine Abdeckungsquote von 80 % erreicht sein.
Laut der jüngsten SMC-Entscheiderbefragung für den Branchenkompass 2012 Energieversorger kommt die Entwicklung allerdings nur schleppend in Gang: Nur gut die Hälfte der Energieversorgungsunternehmen will in den kommenden Jahren in die notwendige Technik investieren. Denn aus Sicht der Energieversorgunger fehlen immer noch die Anreize sowie die gesetzlichen und technischen Rahmenbedingungen.
Trotz der Ernüchterung bleibe das Thema auf der Agenda der Energieversorger. 77 % der Unternehmen planen, in den kommenden zwei Jahren zeit- und lastvariable Tarife zu entwickeln – ein wichtiger Schritt, um Smart Meter für Privathaushalte attraktiv zu machen. Zudem arbeite bereits die Hälfte der Unternehmen daran, die mit der neuen Technik verbundenen Datenschutzprobleme zu lösen. Und bei 83 % der Unternehmen gehen die Entscheider davon aus, dass mit den Smart Meters neue Teilnehmer wie IKT-Dienstleister in ihren Markt drängen. Die Versorger sollten sich rechtzeitig auf diese Konstellation einstellen und dieser „kritischen Situation“ mit Outsourcing-Kooperationen und strategischen Partnerschaften begegnen, so die Experten von Steria Mummert Consulting. (Quelle: Steria Mummert/hw)