Die Deutsche Unternehmerbörse (DUB) hat zum Thema Unternehmensnachfolge eine Studie mit TNS Emnid durchgeführt. Das Kernergebnis: Erstaundlich viele der deutschen Unternehmer sind unsterblich. Zumindest handeln sie nach dieser Überzeugung.
So hat mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen das Thema Nachfolge noch nicht bzw. noch nicht abschließend geregelt (58 %). Das Alarmierende daran: Diejenigen, die es akut oder in naher Zukunft betrifft (Eigentümer über 50 Jahre), sind genauso wenig vorbereitet wie ihre jüngeren Kollegen: Fast jeder fünfte Unternehmer über 50 hat sich noch gar nicht mit dem Thema Unternehmensnachfolge auseinandergesetzt (17 %). Michael Grote, Geschäftsführer der Deutschen Unternehmerbörse, sagt dazu:
„Wir registrieren, dass Unternehmen im Mittelstand grob fahrlässig mit der Nachfolgefrage umgehen. Viele Unternehmer arbeiten, bis sie krankheitsbedingt aufgeben müssen oder sogar bis zum Tod – ohne entsprechende Nachfolgeregelungen getroffen zu haben. Das heißt, nicht nur die Existenz zahlreicher Betriebe ist in Gefahr, sondern auch hunderttausende Arbeitsplätze, denn der Mittelstand ist in Deutschland das Rückgrat der Wirtschaft.“
In drei von vier Unternehmen (78 %) übergeben die Eigentümer ihr Geschäft an Tochter oder Sohn. Jedoch halten nur 44 % der befragten Unternehmer die familieninterne Übergabe langfristig auch für Erfolg versprechend. Fast die Hälfte aller Eigentümer übergibt das Unternehmen innerhalb der Familie, ohne davon überzeugt zu sein. Zudem fällt auf: Je größer das Unternehmen, desto weniger Vertrauen besteht gegenüber einem familiären Nachfolger: Während bei Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern rund die Hälfte (49 %) die Nachfolge durch Sohn oder Tochter als als beste Wahl bewertet, sind es bei Unternehmen mit 100 bis 500 Mitarbeitern nur 35 %. Auch nach Ansicht jüngerer Inhaber (unter 50 Jahren) sind die Erfolgsaussichten bei der Übergabe an die nachfolgende Familiengeneration nicht groß. Nur 39 % rechnen bei diesem Schritt langfristig mit großem Erfolg.
Eine Präsentation der Studienergebnisse gibt es bei der Deutschen Unternehmerbörse kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: DUB/red)