Eine europaweite Studie verschiedener Forschungseinrichtungen, darunter der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, hat ergeben, dass der Klimawandel den wirtschaftlichen Wert der Waldfläche Europas bis ins Jahr 2100 um schätzungsweise 14 bis 50 % vermindern wird. Selbst bei einem gemäßigten Klimaszenario würden die erwarteten Veränderungen von Temperatur und Niederschlag die Verbreitungsgebiete der meisten Baumarten stark verändern.
Nach Angaben der schweizerischen Anstalt werden an Kälte und mäßig feuchte Böden angepasste Baumarten wie die Fichte, die heute einen großen Teil des wirtschaftlichen Werts der Wälder in Europa ausmacht, ihre großflächige Verbreitung langfristig verlieren. Anderseits würden langsam wachsende, an Trockenheit angepasste Eichenarten (z.B. die Kork- und die Steineiche) vom Klimawandel profitieren und sich stark in Richtung Norden ausbreiten.
Mediterrane Eichenwälder bringen der Holzindustrie allerdings nur geringere Erträge ein. Darüber hinaus würden diese langsam wachsenden Arten weniger Kohlenstoff binden als die heutigen Wälder. Wie die Anstalt betont, müsste mindestens die Waldbewirtschaftung dem fortschreitenden Klimawandel angepasst werden. Doch auch ein vermehrter Anbau oder die Einführung außereuropäischer Baumarten wie der Douglasie, der im Mittelmeerraum heimischen Atlas-Zeder sowie verschiedener Föhren- und Eukalyptusarten dürfte in Betracht gezogen werden.
Die Studienergebnisse im Einzelnen stellt der Beitrag „Climate change may cause severe loss in the economic value of European forest land“ vor, der kostenfrei auf den Seiten der Zeitschrift „Nature Climate Change“ zur Verfügung steht. (Quelle: WSL/sp)