Das Gründerlexikon wollte es wissen: Es kontaktierte 204 Berater aus der KfW-Beraterbörse anonym per E-Mail und machte ihnen ein Angebot, das letzten Endes auf Subventionsbetrug hinausläuft. Die gute Nachricht: Ein Drittel (33 %) lehnte das rundheraus ab, weitere 22 % würdigten die Anfrage gar keiner Antwort. Unheimlich wirkt jedoch, dass 16 % der Kontaktierten um ein Telefonat baten.
Hinzu kommen 10 %, die sich zwar nicht konkret zum Subventionsbetrug äußerten, aber Informationen schickten und um ein persönliches Erstgespräch oder ein Telefonat ersuchten. Konkret ging es in der unmoralischen E-Mail-Anfrage um folgenden Vorschlag: Das KfW-Gründercoaching solle beantragt werden, eine Beratung brauche jedoch nicht stattfinden. Das Fördergeld könnte man sich hälftig teilen.
Dabei hat es das Gründerlexikon keineswegs auf die Berater selbst abgesehen, sondern auf die KfW-Beraterbörse, genauer gesagt: auf deren Anforderung, dass die Berater regelmäßig zwei aktuelle Referenzen nachweisen müssen, um ihre Listung in der Börse aufrecht erhalten zu können. Dipl. Betriebswirt (FH) Torsten Montag vom Gründerlexikon sieht dadurch die Berater zunehmend unter Druck gesetzt und den angestrebten Effekt ins Gegenteil verkehrt. (Quelle: Gründerlexikon/sp)