Der Eichen-Prozessionsspinner soll künftig in Innenbereichen von Städten und Gemeinden besser bekämpft werden. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das Julius Kühn-Institut (JKI) und die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, prüft man den Einsatz eines unbemannten Hubschraubers, um die befallenen Eichen effizienter zu behandeln.
Nach Angabe der Einrichtungen wird zunächst eine einzeln stehende Eiche mit einem in Wasser aufgelösten Farbstoff eingesprüht, der auch für Markierungsversuche in Gewässern und in Kosmetikartikeln verwendet wird. Mit der farbigen Lösung, die für Mensch, Tier und Umwelt unbedenklich sei, werde die Benetzung des Baumes getestet. Gleichzeitig möchten die Forscher ermitteln, wie weit sich ein eingesetztes Mittel über das eigentliche Ziel hinaus verbreitet und ob mit diesen Kleinhubschraubern die Auflagen im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz für Anwender, Passanten und Anwohner besser berücksichtigt werden können als beim Einsatz von großen Hubschraubern mit einem Piloten an Bord.
Darüber hinaus soll untersucht werden, wie effektiv das Verfahren mittels Kleinhubschrauber im Vergleich zu Anwendungen vom Boden oder von einer Hebebühne aus ist. Der Meldung zufolge gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die für den Menschen gefährlichen Raupen (deren sogenannte Brennhaare z.T. schwere Reizungen hervorrufen) mit dem kleinen und wendigen Fluggerät auch im dicht besiedelten Stadtgebiet zielgenauer bekämpft werden können.
Erst Anfang März 2012 dieses Jahres hatte es beim BfR ein ausführliches Fachgespräch „Prozessionsspinner (Lepidoptera: Notodontidae)“ gegeben. Dessen Ergebnisse und Präsentationen findet man sauber als PDF-Dokumente archiviert und auf der Themenseite bereit zum Herunterladen. (Quelle: BfR/sp)