Mithilfe der Wärme-Kälte-Speicherung (WKSP) nutzt man in den Niederlanden nun die überschüssige Wärme aus Gewächshäusern zum Heizen von Wohnhäusern. Die Wärme wird in Grundwasserreservoirs (sogenannten Aquifern) gespeichert. Sie entsteht ausschließlich durch Einstrahlung der Sonne – fossile Brennstoffe kommen nicht zum Einsatz. Mit der Neubausiedlung Hoogeland am Standort Naaldwijk haben die Gärtnerorganisation Prominent, die Gemeinde Westland und die Wohnungsbaugesellschaft Vestia Westland das Projekt realisiert. Dort generieren Gewächshäuser mit auf 3,5 ha angebauten Tomaten genügend Sonnenwärme für die Heizung und Warmwasserversorgung von derzeit 320 Wohnhäusern. Insgesamt 900 Häuser sollen angeschlossen werden.
Die Funktionsweise der Wärme-Kälte-Speicher: Im Westland befinden sich Grundwasserleiter in rund 80 m Tiefe. Diese wurden durch jeweils zwei Bohrungen erschlossen. Im Sommer werde das aus der kalten Bohrung entnommene Wasser mithilfe der Überschusswärme auf etwa 20 bis 30 °C erwärmt und in die warme Bohrung injiziert. Im Winter liefere dieses warme Wasser dann Fernwärme für die Häuser in der Siedlung. Dabei brächten in die einzelnen Wohnungen integrierte Wärmepumpen die Grundwassertemperatur auf die in den Wohnungen benötigen Temperaturen. Bis zu 75 % der gespeicherten Sonnenwärme lasse sich auf diese Weise bis ans Ende des Winters bewahren. Für die Bewohner der Neubausiedlung Hoogeland bedeute die Fernwärme aus dem Gewächshaus eine Energiekostenersparnis von bis zu 15 %. (Quelle: Tomateninfo/Vestia Westland/hw)