Der World Wide Fund For Nature (WWF) bilanziert, dass in diesem Sommer mehr als 370.000 ha Wald in Spanien, Italien, Griechenland und Portugal zerstört wurden. Das hat nicht nur ökologische Folgen. Aurel Heidelberg, Waldreferent beim WWF Deutschland, erklärt: „Von vielen Bränden sind Nutzwälder betroffen. Und auch auf landwirtschaftliche Flächen greifen die Flammen häufig über. Gerade für die ökonomisch angeschlagenen Länder in Südeuropa ist das ein Problem“.
So gingen laut WWF auf der griechischen Insel Chios 30 % der Ernte des Mastix-Harzes verloren. Das Harz, das aus Pistazienbäumen gewonnen und für die Herstellung von Kosmetik und Süßigkeiten eingesetzt wird, spielt für die Wirtschaftskraft der Insel eine bedeutende Rolle. In Griechenland wirkten sich zudem die Finanz- und Wirtschaftskrise negativ auf die Feuerbekämpfung aus. So hätten alle fünf Löschhubschrauber der griechischen Feuerwehr am Boden bleiben müssen, weil die Mittel zum Betrieb fehlten.
Der WWF geht davon aus, dass rund 96 % aller Waldbrände auf menschliche Aktivitäten (Fahrlässigkeit, Brandstiftung etc.) zurückzuführen seien. Zudem habe ein fehlerhaftes Waldmanagement die Monsterbrände begünstigt. Kritisiert wird ferner, dass es in Nutzwäldern häufig großflächige Monokulturen gebe, statt naturnaher Wälder mit heimischen Baumarten, die Bränden und den Veränderungen durch den Klimawandel besser widerstehen könnten. Der WWF bemängelt außerdem, dass es an flächendeckenden Notfallplänen fehle. Hierdurch würden sich die Löscharbeiten häufig verzögern und es gehe mehr Wald verloren, als unbedingt nötig sei.
Die WWF-Hintergrundpublikation „Wälder in Flammen“ gibt es kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: WWF/sp)