Regenwürmer gelten als Gartenfreunde. Wie die Universität Jena zusammenfasst, graben sie sich metertief durch das Erdreich, lockern und belüften dabei den Boden und verdauen organisches Material zu nährstoffreichem Humus. Doch nicht für alle Ökosysteme ist dies ein Segen. Für amerikanische Wälder stellen die Nützlinge sogar eine Gefahr dar.
Mit Nutzpflanzen von europäischen Siedlern eingeschleppt und z.B. als Fischköder verbreitet, hätten sich Regenwürmer in Teilen der USA und Kanadas zu einer regelrechten Invasion ausgebreitet, die den Naturwald ernsthaft bedrohe. Nico Eisenhauer, Professor für Terrestrische Ökologie der Universität Jena erklärt:
„Die Krautschicht, die den lichten Waldboden dort normalerweise bedeckt, wird von Regenwürmern vollständig verändert. Indem die Würmer das Laub der Bäume effektiv zersetzen, Pflanzensamen fressen und wieder ausscheiden sowie die Bodenbeschaffenheit insgesamt völlig verändern, zerstören sie das natürliche Ökosystem des Waldes.“
Eisenhauer zufolge, der pointiert von einem „Global Worming“ spricht, sei das inzwischen ein globales Problem, das auch Teile Australiens, Neuseelands und den asiatischen Raum betreffe. (Quelle: Universität Jena/sp)