Einer Studie von Roland Berger Strategy Consultants zufolge hat sich die Produktvielfalt über alle Branchen in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelt und der Produktlebenszyklus um 24 % erhöht. Das hat logischerweise Folgen für die Produktion, die innerbetrieblichen Materialflüsse und für das Bestandsmanagement. Dabei haben einige Branchen bereits viel unternommen, um der zunehmenden Komplexität aktiv gegenzusteuern.
Dazu gehören die Automobil- und Konsumgüterindustrie, die es dank Standardisierung und Modularisierung geschafft habe, den Zuwachs bei Rohmaterialien und Komponenten einzuschränken; auf 27 % im Automobilsektor und auf 35 % in der Konsumgüterindustrie.
Schlechter aufgestellt sind Roland Berger zufolge die Maschinenbau-, die Chemie- und die Pharmaindustrie. Denn hier hätten die Produktvielfalt und die Komplexität bei Produktion und Vertrieb in den letzten 15 Jahren stark zugenommen – in der Chemieindustrie sogar um 213 %. Gleichzeitig sei das Einsparpotenzial hier sehr groß: Durch ein gezieltes Komplexitätsmanagement könne die weltweite Chemiebranche ihre Produktkosten um bis zu 49 Mrd. Euro jährlich reduzieren, Maschinenbauunternehmen um bis zu 54 Mrd. Euro, die Pharmaindustrie um bis zu 9 Mrd. Euro.
Um die Komplexität in den Branchen zu meistern, empfiehlt Roland Berger generell den Ansatz an den vier Hebeln Optimierung der Produktstruktur, Segmentierung der Lieferkette, Integration der Lieferkette und Flexibilisierung der Produktion.
Eine englischsprachige Ergebnispräsentation („Mastering product complexity“) gibt es bei Roland Berger kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Roland Berger/sp)