Gesundheit wird mehr und mehr zu einem Thema für die Wirtschaft. Dabei geht es nicht nur um Krankenkassenbeiträge, Überschüsse und ihre eventuelle Verwendung. Es geht darum, welche Innovation sich durchsetzen – und damit welche Unternehmen auf diesem Markt Fuß fassen bzw. ihre Position ausbauen können. Auf der Medica in Düsseldorf, der weltweit größten Medizintechnikmesse, wird mit spitzem Bleistift gerechnet – und Qualität zum fairen Preis gesucht.
Das einstmalige Wettrüsten der Hersteller von Ultraschall, Computertomograph und Co. wandelt sich seit Jahren. Immer deutlicher wird der Trend spürbar, so berichten Aussteller, dass ein solide ausgestattetes Gerät interessanter ist als das letzte Quäntchen High-End-Technologie.
Nicht zuletzt eine Frage des Preises – mehr und mehr müssen Entscheider deutlich machen, ob ein echter Mehrwert die Anschaffung rechtfertigt, sagt beispielsweise auch Dr. med. F. Christoph Simm von Toshiba Medical Systems Europe (seit 2018 Canon)
„Die Kunden sind konzentriert auf Leistung und Preis, in der Reihenfolge. Sie wollen nicht gerne Kompromisse machen, sie sind auch daran interessiert, das Gerät vielleicht später aufzurüsten. Aber im Sinne eines Einsteigermodells wollen sie eine Basisqualität bei erschwinglichem Preis.“
Ein Arbeiten mit mehr Blick auf Wirtschaftlichkeit – auch die Besucherstruktur auf der Medica unterstreicht den Wandel hin zur immer stärkeren Ökonomisierung der Kliniken – weltweit. Über 50 Prozent der Fachbesucher reisten aus über 120 Ländern nach Düsseldorf, über 93 Prozent der Besucher insgesamt besaßen Entscheidungskompetenz. Auf diese Zahlen ist Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, besonders stolz:
„Auch in der Verweildauer unserer Gäste haben wir eine erhebliche Verschiebung gesehen. Bisher war ein gewisser Prozentsatz nur einen Tag hier. Auch das ist noch der Fall, aber diese eintägigen Besuche sind zurückgegangen und das zugunsten von mehrtägigen – teilweise auch drei oder mehr Tage – dass diese Topentscheider hier verweilen.“
Knappe Budgets weltweit beherrschten also die Laufzeittage – aber, und das unterstrich auch der wohl prominenteste Gast in Düsseldorf, Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, die Gesundheitsbranche sei und bliebe eine der wenigen Wachstumsbranchen Deutschlands mit sicheren Arbeitsplätzen (Quelle: m4-tv/mtx).