Wie Ernst & Young mitteilt, mussten 2011 in Deutschland mit 30.099 rund 6 % weniger Unternehmen Insolvenz anmelden als im Vorjahr. Auch im ersten Halbjahr 2012 sei es an der Pleitenfront relativ ruhig geblieben. Eine Umfrage unter 126 Experten wie Insolvenz- und Restrukturierungsberatern zufolge könnten 2013 jedoch deutlich mehr Unternehmen als bisher in eine finanzielle Schieflage geraten.
Nach Angaben der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft erwarten 77 % der Befragten, dass die Anzahl der Restrukturierungsfälle in den kommenden zwölf Monaten leicht zunehmen wird, 10 % rechnen sogar mit einer starken Zunahme. Zwar hätten viele Unternehmen die Gelegenheit gehabt, komfortable Finanzpolster anzulegen – einige stünden finanziell sogar besser da als vor Beginn der Krise –, doch das gelte nicht für alle Branchen. So gehen 25 % der Befragten gehen davon aus, dass namentlich Automobilzulieferer 2013 besonders häufig in finanzielle Schwierigkeiten geraten werden, und fast 40 % erwarten steigende Insolvenzzahlen in der Schifffahrtsbranche.
Auch für Unternehmen im Handel und im Maschinenbau könnte es laut Ernst & Young eng werden. Als Hauptgrund sehen die befragten Experten den steigenden Margendruck auf vielen Märkten; viele Unternehmen hätten aus ihrer Sicht aber auch wichtige Marktveränderungen verschlafen und es versäumt, nötige Anpassungen bei Prozessen und Abläufen im eigenen Betrieb vorzunehmen.
Eine Präsentation der Befragungsergebnisse gibt es bei Ernst & Young kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Ernst & Young/sp)