Wissenschaftler an der TU Chemnitz erforschen derzeit, ob Motoren für Elektrofahrzeuge wirtschaftlich per Siebdruck hergestellt werden können. Außerdem gehen sie der Frage nach, welche Eigenschaften sich den gedruckten Antrieben mit auf den Weg geben lassen, die konventionelle Fertigungsverfahren nicht leisten können.
Ziel der Forschung ist es, den dreidimensionalen Siebdruck für die Herstellung von Elektroantrieben weiterzuentwickeln. Gefördert wird das Vorhaben seit Ende 2012 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 1,6 Mio. Euro für drei Jahre. „Wir betrachten innerhalb des Projekts technologische Fragestellungen zur Steigerung der Energieeffizienz elektrischer Antriebe und einer effizienten Produktion“, sagt Prof. Dr.-Ing. Ralf Werner, Inhaber der Professur Elektrische Energiewandlungssysteme und Antriebe. Er ergänzt:
„Innerhalb des Projektzeitraumes wollen wir nachweisen, dass der dreidimensionale Siebdruck eine wirtschaftliche Alternative für die Fertigung darstellt. Außerdem möchten wir zeigen, dass durch dieses Verfahren eine entscheidende Verbesserung der Leistungsdichte und des Wirkungsgrads von elektrischen Antriebsmotoren möglich ist.“
Durch das Übereinanderdrucken von mehreren Schichten nahezu beliebigen Materials könnten mithilfe des 3D-Siebdrucks Bauteile von mehr als zehn Zentimetern Höhe entstehen. Diese werden nach dem Druckvorgang wärmebehandelt und so zu stabilen Körpern versintert. „Der 3D-Siebdruck erlaubt im Vergleich zu klassischen Produktionsverfahren eine große Fertigungsgenauigkeit und Materialauswahl. Das verspricht, Motoren mit aus heutiger Sicht überragenden Eigenschaften herstellen zu können“, so Prof. Werner, dessen Professur schon seit Mai 2010 den klassischen 2D-Siebdruck zur Herstellung von Antriebsteilen nutzt. (Quelle: TU Chemnitz/hw)