Das europäische Immobilienmarktranking hat 2013 zwei neue Spitzenreiter: München und Berlin. Im Vergleich von 27 europäischen Städten schätzt hier die vom Urban Land Institute (ULI) and PricewaterhouseCoopers (PwC) gemeinsam publizierte Untersuchung „Emerging Trends in Real Estate Europe 2013“ die weitere Entwicklung am besten ein. Ebenfalls unter den Top 10 gut dabei: Hamburg.
Insgesamt spiegeln die Erwartungen stark die Finanzkrise wider: Vorne liegen die größeren, international ausgerichteten westeuropäischen Zentren, die letzten Tabellenplätze belegen Problemstädte wie Athen, Lissabon, Dublin, Madrid und Barcelona. Laut ULI Europe zeigt der Trend aber auch, dass die Investoren weiterhin vorsichtig sind; sie „konzentrieren sich lieber auf die schwerer zu findenden Möglichkeiten in Blue-Chip-Städten wie München, Berlin, London und Paris als sich Zweitschauplätzen mit höherer Rendite zuzuwenden“, sagt Chief Executive Joe Montgomery.
Das Ranking im Einzelnen (Vorjahresplatzierung in Klammern):
- München (2)
- Berlin (4)
- London (10)
- Istanbul (1)
- Hamburg (7)
- Paris (6)
- Zürich (8)
- Stockholm (5)
- Moskau (9)
- Warschau (3)
An München schätzen die Investoren krisensichere, gut vermarktbare Standorte bei einem engen, aber beweglichen Markt, das prognostizierte Bevölkerungswachstum sowie nicht zuletzt die in Deutschland unüberbotene Kaufkraft. Berlin punktet mit seiner Rolle als Technologiedrehscheibe und Wertsteigerungen durch Sanierungen in den Kernbezirken. Beide Standorte versprechen außerdem gute Tourismuszahlen. Bei Hamburg rücken Hafen und Medien besonders den Büroraum ins Zentrum des Interesses, der im Stadtgebiet allerdings zunehmend knapp wird.
Der heftigste Aufsteiger des Rankings (von 10 auf 3) ist allerdings der London. Die britische Hauptstadt gilt immobilientechnisch als Staat im Staate, absolut investitionssicher und unabhängig von den sonstigen Entwicklungen im Königreich oder gar in Europa. Dabei wird hier sogar Büroraum frei, weil die Finanzdienstleister ausstellen. Als lukrative Felder nennt die Studie Luxuswohnungen und Adressen für Technologie und Kreativwirtschaft.
„Emerging Trends in Real Estate Europe“ erscheint seit 2003 jährlich; befragt werden dabei über 500 international renommierte Immobilienfachleute. Den aktuellen (englischsprachigen) Report 2013 gibt es beim ULI kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: ULI/red)