Eine Erhebung im Auftrag des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) hat ergeben, dass die Produktionsverlagerung ins Ausland 2012 den niedrigsten Stand seit Mitte der 1990er Jahre erreicht hat. Demnach hätten nur 8 % der Betriebe des deutschen Verarbeitenden Gewerbes von 2010 bis Mitte 2012 Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert.
Zwar seien, hochgerechnet auf das gesamte deutsche Verarbeitende Gewerbe, etwa 20 % der Produktionskapazitäten im Ausland angesiedelt (vorrangig um Personalkosten zu sparen), doch nicht immer gehe diese Rechnung auf. Dem VDI zufolge kommt mittlerweile auf jeden vierten Verlagerer ein Unternehmen, das seine Produktion zurück nach Deutschland holt. Prof. Steffen Kinkel von der Hochschule Karlsruhe, die die Erhebung neben dem Fraunhofer ISI durchführte, erklärt:
„Die Risiken kostengetriebener Produktionsverlagerungen werden von den Unternehmen häufig unterschätzt. Bei oftmals recht niedrigen Anteilen der direkten Lohnkosten an den Gesamtkosten der Produktherstellung belieben die Hebelwirkungen dieser Strategie oftmals limitiert.“
So gaben laut VDI die insgesamt knapp 1600 befragten Betriebe an, dass sie sich hauptsächlich aufgrund von Flexibilitätseinbußen (59 %) und Qualitätsproblemen (52 %) zu einer Rückkehr nach Deutschland entschlossen haben.
Die Infografiken zur Erhebung „Produktionsverlagerungen und Auslandsproduktion“ gibt es beim VDI kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: VDI/sp)