Beim schnellen Übertragungsstandard LTE kommt es laut BITKOM zu Verzögerungen beim Netzausbau in den Städten: Mangels Personal könne die Bundesnetzagentur die gestellten Anträge für weitere LTE-Sendestationen nur mit erheblichen zeitlichen Verzögerungen bearbeiten. Derzeit sitze sie vor einem Berg von 7000 Anträgen.
Dem Wachstum des Markts für mobiles Internet tut das indes keinen Abbruch: Er legt seit 2009 zweistellig zu – dafür geht der Umsatz mit Handy-Gesprächen kontinuierlich zurück. Wurde im Jahr 2005 noch für 19,1 Mrd. Euro mobil telefoniert, so sollen es in diesem Jahr nur noch 11,9 Mrd. sein. „2013 stehen die mobilen Datendienste für rund 44 % des deutschen Markts für Mobilfunkdienste“, erklärt Jens Schulte-Bockum vom BITKOM-Präsidium im Vorfeld des Mobile World Congresses, der am 25. Februar in Barcelona startet.
Nach Prognosen des BITKOM-eigenen Marktforschungsinstituts European Information Technology Observatory (EITO) soll das Geschäft mit mobilen Datendiensten in diesem Jahr um 10 % auf 9,4 Mrd. Euro wachsen. Treiber seien die steigende Nachfrage nach Smartphones und Tablets, der schnelle Übertragungsstandard LTE, die Trends zum Cloud Computing, Videostreaming, Apps, soziale Netze und die automatisierte Kommunikation zwischen Endgeräten.
Gründe für die sinkenden Umsätze bei den Sprachdiensten seien der Wettbewerb und die Eingriffe der staatlichen Regulierungsbehörden in die Preisbildung der Anbieter. EITO geht davon aus, dass in Deutschland 2013 rund 28 Mio. Smartphones verkauft werden, eine Steigerung um 29 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz soll um ein Viertel auf 8,8 Mrd. Euro zulegen. Laut der Prognose werden hierzulande in diesem Jahr insgesamt 34,6 Mio. Handys abgesetzt. Smartphones machten damit vier Fünftel aller derzeit in Deutschland verkauften Handys aus und erzielten sogar 96 % des Umsatzes mit Mobiltelefonen. (Quelle: BITKOM/hw)