Bereits zum zwölften Mal legte der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) dieser Tage seine Diagnose Mittelstand vor. Sie basiert auf Bilanzdaten von Sparkassen-Firmenkunden sowie auf Einschätzungen der Kundenbetreuer der Sparkassen. Wir befragten den Präsidenten des DSGV, Georg Fahrenschon, welche Prognosen für den Mittelstand sich aus der Studie und dessen Entwicklung in naher Zukunft ableiten lassen.
Insgesamt sieht Georg Fahrenschon den deutschen Mittelstand auf einem sehr guten Weg: Die Unternehmen sind stabil aufgestellt und haben die letzten Jahe dazu genutzt, ihre Eigenkapitalquoten kräftig anzuheben. Betrugen diese um die Jahrtausendwende noch 2 bis 4 %, so liegen sie mittlerweile im Schnitt bei 19,6 % und damit auf ähnlich hohem Niveau wie die der Großunternehmen und internationaler Mitbewerber.
Bei den Unternehmen mit wenig oder keinem Eigenkapital – so Fahrenschon weiter – handle es sich hingegen vorwiegend um Kleinstunternehmen, für deren Risiko der Unternehmer oder Selbstständige persönlich hafte. Sie seien daher keine Unternehmen zweiter Klasse, sondern lediglich Ausdruck eines anderen Geschäftsmodells.
Allerdings lasse die Investitionsbereitschaft des deutschen Mittelstands trotz guter Eigenkapitalquoten und einer hervorragenden Kreditvergabe seitens der Sparkassen zu wünschen übrig, bemängelt Fahrenschon. Schuld sei eine allgemeine Verunsicherung, u.a. durch das schlechte Winterhalbjahr und die anstehende Bundestagswahl. Es sei deshalb Aufgabe der Politik, diese Unsicherheit abzubauen. Erst dann könne der Mittelstand seine starke Position wirklich nutzen. Gelingt das, werde das Jahr 2013 wirtschaftlich besser ausfallen als ursprünglich befürchtet.
Die Diagnose Mittelstand 2013 gibt es beim DSGV kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (ml)