Die Förderung von Stromspeichertechnologien steht auf der Kippe – wie manch anderes Klimaschutzprogramm auch. Insgesamt geht es um rund 200 Mio. Euro. Das war ein Thema auf der Energy Storage in Düsseldorf, auf der auch Bundesumweltminister Peter Altmaier dabei war.
Den ganzen Vormittag ging es um Rechenmodelle, wie die Energiewende und mithilfe welcher Stromspeicher zu schaffen sei. Pumpspeicher, Druckluft, Wärme oder Batterien – die Möglichkeiten sind vielfältig. Ausgereift seien einige Technologien bereits, manche sogar im Einsatz. Erneuerbare Energien für den Strom und die Wärme von morgen würden sie brauchen, betont Altmaier:
„Wir erleben, dass die erneuerbaren Energien deshalb immer teurer werden, weil die Börsenstrompreise durch dieselben erneuerbaren Energien gedrückt werden. Weil sie dann anfallen, wenn sie nicht gebraucht werden, und dann, wenn sie gebraucht werden, nicht immer vorhanden sind. Und deshalb müssen wir uns mit der Frage der Speicherung beschäftigen, genauso wie mit anderen Fragen.“
Doch nicht nur die Speicher, die gesamte Energiewende werde sehr teuer, so Altmaier. Jüngst sprach er sich für die Streichung von mit Bundesmitteln geförderten Klimaschutzprojekten aus. Zu günstige CO₂-Zertifikate und eine daraus folgende Milliardenlücke im Energie- und Klimafond seien Schuld. Aus dem Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft kamen dazu klare Worte. Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW):
„Was bringen uns neue Speicher, wenn schon Bestandsanlagen in ihrem Weiterbetrieb gefährdet sind? Lassen Sie mich daher klipp und klar sagen: Speicher sind keine Letztverbraucher. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt. Wer dieser Logik folgt, der darf sie nicht wie Netzverbraucher behandeln und muss sie dauerhaft von den Netzentgelten befreien.“
Minister Altmaier kennt diese Standpunkte. Doch Unterstützung koste nun einmal Geld. Altmaier wörtlich:
„Das sind keine Peanuts, das ist kein Pappenstiel und deshalb habe ich Vorschläge gemacht für eine Strompreisbremse, weil ich überzeugt bin, dass die Energiewende nur dann gelingt, wenn wir die Debatte nicht einseitig nur konzentrieren auf Einspeisevergütungen für Windräder, PV-Anlagen und Biogasanlagen, sondern wenn wir auch die Frage der Netze und die Frage der Speichermöglichkeiten gleichberechtigt in die Überlegungen miteinbeziehen.“
Politik, Wirtschaft und Forschung waren sich auf der Energy Storage in einem Punkt allerdings einig: Über kurz oder lang werden alle Energiespeichertechnologien eingesetzt und weiterentwickelt werden müssen. Ohne sie sei eine Energiewende schlicht unmöglich. (Quelle: m4-tv/mtx)