Die Bitcoin-Währung wird nach Aussage einer Gruppe von Professoren der Universität Chicago überschätzt. Bitcoin ist eine elektronische Währung, die dezentral über ein verschlüsseltes Computernetz verwaltet wird und seit ihrer Einführung 2009 kontroverse Diskussionen im traditionellen Bankensektor ausgelöst hat.
Der Bitcoin stieg in den vergangenen Wochen auf bis zu 266 US$ an, um dann zeitweise auf unter 50 US$ abzustürzen. Dennoch glauben einige Investoren weiterhin, dass die Bitcoin-Währung eine ernstzunehmende Alternative zu regulären, regierungsgestützten Währungen sei. Während der Krise in Zypern seien viele Anleger auf den Zug aufgesprungen.
Die Wirtschaftsprofessoren seien zu dem Schluss gekommen, dass der Nutzen der Währung begrenzt ist. Denn dadurch, dass der Wert des Bitcoin nur auf dem Glauben basiert, dass andere Marktteilnehmer mit der Währung handeln wollen, und dass seine Kaufkraft sehr stark fluktuiert, sei der Nutzen erheblich eingeschränkt. Insgesamt stimmten 87 % der teilnehmenden Finanzexperten dieser Aussage zu, während 6 % widersprachen und 7 % unentschlossen waren. Prof. Judith Chevalier von der Yale School of Management schreibt auf dem Blog des IGM Forums:
„Im Gegensatz zu staatlich ausgeteiltem Papiergeld gibt es beim Bitcoin keine Garantie, dass er für Steuerzahlungen oder andere finanzielle Verpflichtungen verwendet werden kann.“
Der Bitcoin werde wie eine spekulative Anlage gehandelt. Und es sei kein Ende in Sicht, schlussfolgert Prof. Anil Kashyap von der Chicago Booth School of Business. (Quelle: Dirk Hermanns/TJ)