Eine Studie, die in Zusammenarbeit von World Economic Forum, Weltbank und Bain & Company entstanden ist, kommt zu dem Schluss, dass ein Abbau von Hindernissen in Lieferketten weltweit das Wachstum und den Handel stärker ankurbeln kann als die Abschaffung aller Zölle. Dabei reichen die Hürden von Verzögerungen an der Grenze über uneinheitliche Produktverordnungen bis hin zu mangelhafter Infrastruktur und Korruption. In Indien wird Bain & Company zufolge z.B. jeder Transport statistisch gesehen 36-mal gestoppt, weil etliche Bundesstaaten Kontrollen durchführen.
Ein anderes Beispiel sind die USA, wo es laut Bain & Company bei fast jeder dritten Azetyl-Chemikaliensendung zu Verzögerungen kommt, die Standgelder in Höhe von bis zu 60.000 US$ pro Tag zur Folge haben. Wie die Strategieberatung erklärt, sollten international agierende Unternehmen daher genau ergründen, welche Hindernisse in der Lieferkette Kosten verursachen. Daher sollten bei der Bewertung von Investitionsentscheidungen und operativen Maßnahmen nicht nur Faktoren wie Arbeitslöhne und Rohstoffkosten einkalkuliert werden. Bain-Partner Armin Schmiedeberg sagt:
„Eine Fallstudie aus der Bekleidungsindustrie zeigt, wie Verzögerungen, inkonsequente Anwendung von Vorschriften und Infrastrukturprobleme Lohnkostenvorteile regelrecht zunichtemachen. Verzögerungen verursachen eine aufgeblähte Vorratshaltung mit höheren Lagerkosten, gleichzeitig steigt die Gefahr von überschrittenen Verfallsdaten, Diebstahl und Lagerengpässen.“
Den Report „Enabling Trade: Valuing Growth Opportunities“ gibt es beim World Economic Forum als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Bain & Company/sp)