Laut einer Langzeitstudie über den Einsatz von Smart-Energy-Systemen in Privathaushalten erhöht die eingesetzte Technologie das Energiebewusstsein der Bewohner und reduziert den Stromverbrauch um bis zu 15 %. Durchgeführt wurde die Untersuchung über einen Zeitraum von 13 Monaten vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in sieben typischen Haushalten im Raum Siegen. Ausschlaggebend ist offenbar die bedarfsgerechte Aufbereitung der Energieverbrauchsdaten. Denn durch Anzeigen auf dem Fernseher, PC oder Smartphone hatten die Bewohner immer im Auge, was im Hause vor sich ging.
Für die Untersuchung über den Umgang mit Smart-Energy-Technologien in Privathaushalten wurde der Gesamtstromverbrauch sowie detaillierte Energiedaten auf Haushaltsebene, wie etwa der Verbrauch pro Geschoss oder für bestimmte Räume, bis hin zum Verbrauch bestimmter Geräte erfasst. Gesammelt und visuell aufbereitet wurden die Daten in einem speziellen Energiehausnetzwerk. Alle Information liefen auf einem Server im Haus zusammen, auf dem eine EnergyMonitor-Software die Daten archivierte und grafisch aufbereitet den Benutzern zur Verfügung stellte.
Das Programm lässt sich über Fernseher, PC, Tablets oder Smartphones nutzen. Die Ergebnisse der Studie: Alle Bewohner erwarben mit der Zeit eine Art „Energiebildung“ (energy literacy). Und es wurden Lösungsstrategien zur Reduzierung des Stromverbrauchs identifiziert, ausgeführt und verstetigt. Das erworbene Energiewissen habe so das Verhalten der Bewohner und teilweise auch ihre Gewohnheiten verändert. Auch beim Kauf neuer Geräte spielte deren Energieverbrauch eine größere Rolle als zuvor. Im Mittel führte die erhöhte Energiekompetenz in den Haushalten zu einer Stromersparnis von 7,8 %.
Die Studie „Cultivating Energy Literacy – Results from a Longitudinal Living Lab Study of a Home Energy Management System“ gibt es bei der Fraunhofer-Gesellschaft kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle:
Fraunhofer FIT/hw)