Ein Forscherteam der Technischen Universität Wien hat eine Nachweismethode entwickelt, die preiswert und zuverlässig zeigen soll, ob ein Produkt beim Transport durch die Kühlkette eine bestimmte Temperatur überschritten hat. Dazu hat die TU offenbar einen Indikator entwickelt, dessen Material sich bei einem Temperaturanstieg irreversibel verändert.
Wie die Forscher erklären, beruht die Methode auf dem Phänomen der Magnetostriktion; ein magnetisches Feld kann bestimmte Materialien in minimalem Ausmaß verformen. Dadurch könne man diese Materialien bei einer ganz bestimmten Resonanzfrequenz magnetisch zum Vibrieren bringen. Zusätzlich zu diesem magnetischen Resonator werde eine Art „Schalter“ verwendet – ein Material, das seine magnetischen Eigenschaften bei einer bestimmten Temperatur drastisch verändert. Dipl.-Ing. Dr. Dieter Süss von der TU Wien erklärt:
„Durch sein Magnetfeld ändert dieser Schalter die Resonanzfrequenz des Resonators. Wir müssen also nur durch einen magnetischen Puls von außen die Resonanzfrequenz messen und wissen dadurch, ob der Schalter irgendwann mal zu warm wurde und seinen magnetischen Zustand geändert hat.“
Die TU betont, dass die nunmehr marktreifen Sensoren ohne Stromversorgung auskommen und sich berührungslos in wenigen Augenblicken auslesen lassen. Die vollständige Forschungspublikation (Bernhard Bergmair, Jian Liu, Thomas Huber, Oliver Gutfleisch und Dieter Suess: „Wireless and passive temperature indicator utilizing the large hysteresis of magnetic shape memory alloys“) gibt es kostenpflichtig online in den Applied Physics Letters vol. 101 (4). (Quelle: TU Wien/sp)