Dem Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) zufolge gab es zuletzt viele Anfragen von asiatischen Wissenschaftlern und Journalisten, die hinter das Erfolgsgeheimnis des deutschen Mittelstands kommen wollen. Das lasse sich jedoch weder einfach kopieren noch in kurzer Zeit auf kulturell und wirtschaftlich anders geprägte Länder übertragen. Das hat verschiedene Gründe.
Laut IfM Bonn besteht eine wesentliche Stärke der Mittelständler in der festen Verankerung in den jeweiligen Heimatregionen und in den langfristigen, konsensorientierten Beziehungen, die sie zu den wichtigsten Stakeholdern (wie z.B. den Mitarbeitern) unterhalten.
Ein weiterer Grund findet sich in der europaweit höchsten Innovationsorientierung. So investierten 2012 die größten Familienunternehmen 3,3 % ihres Jahresumsatzes in Forschung und Entwicklung. Auch kleinere Unternehmen kooperierten eng mit Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen (wie z.B. der Fraunhofer Gesellschaft oder der Max-Planck-Gesellschaft) – was dazu führe, dass z.B. Deutschland 2008 von allen OECD-Ländern die höchste Quote an privatfinanzierter öffentlicher Forschung und Entwicklung (12,4 %) aufwies (europäischer Durchschnitt: 7,5 %, OECD-weit: 5,4 %).
Hinzu komme der hohe Spezialisierungsgrad einzelner Mittelständler, die in ihren Bereichen hochwertige Produkte und maßgeschneiderte Problemlösungen anbieten. Grundvoraussetzung hierfür seien hervorragend ausgebildete Fachkräfte, die sie insbesondere durch das duale Ausbildungssystem gewinnen. (Quelle: IfM Bonn/sp)