Eine Arbeitgeberbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat ergeben, dass 2012 die Stellenbesetzungen in ostdeutschen Betrieben mit durchschnittlich 86 Tagen deutlich länger als im Vorjahr (75 Tage) dauerten. Damit sei der Zeitraum zwischen dem Beginn der Personalsuche und dem Arbeitsbeginn der neu Eingestellten in Ostdeutschland erstmals länger als im Westen. Dort erhöhte sich laut IAB die Besetzungsdauer von 76 auf 81 Tage.
Auch der Anteil der Stellenbesetzungen, die nach Angabe der Betriebe mit Schwierigkeiten verbunden waren, sei in Ostdeutschland gestiegen und läge inzwischen höher als im Westen. Als wichtigsten Grund dafür nannten die Betriebe eine zu geringe Bewerberzahl. Als weitere Gründe wurden die mangelnde Qualifikation der Bewerber und Uneinigkeit über den Lohn oder die Arbeitsbedingungen genannt.
Beim IAB hält man jedoch fest, dass Betriebe bei der zunehmenden Konkurrenz um Fachkräfte Kompromissbereitschaft zeigen. So hätten die Arbeitgeber 2012 bei jeder fünften Neueinstellung Kompromisse hinsichtlich Qualifikation, Berufserfahrung oder Lohn gemacht.
Für die „IAB-Erhebung des Gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots (EGS)“ wurden 14.000 Arbeitgeber befragt. Die Ergebnisse findet man im IAB-Kurzbericht 17/2013 (Neueinstellungen im Jahr 2012: Strukturwandel und Demografie prägten die Personalsuche), den es beim IAB kostenfrei als PDF zum Herunterladen gibt. (Quelle: IAB/sp)