Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat untersucht, ob und in welchem Umfang Beschäftigte bereit sind, selbst Mittel für eine berufliche Weiterbildung aufzubringen. Die Vermutung, dass Betriebe weniger zur Finanzierung von Weiterbildung beitragen, weil sie befürchten, dass die Beschäftigten nach einer Qualifizierungsmaßnahme zu anderen Arbeitgebern abwandern, konnte die Studie statistisch nicht belegen.
Bei der Befragung von rund 1200 Betrieben habe sich u.a. gezeigt, dass das Abwanderungsrisiko von allen untersuchten möglichen Gründen am wenigsten darauf Einfluss hat, wenn Arbeitgeber wenig in Weiterbildung investieren – obwohl sich manche Betriebe dieser Gefahr durchaus bewusst zeigen. Auch objektiv könne aus den Daten kein grundsätzlich negativer Zusammenhang zwischen der Abwanderungsquote und dem betrieblichen Weiterbildungsengagement festgestellt werden. Dem BIBB zufolge sahen viele Betriebe die Weiterbildung offenbar als wichtiges Mittel der Beschäftigtenbindung.
Die Befragung der 1600 Erwerbstätigen ergab hingegen, dass neben den finanziellen und zeitlichen Restriktionen vor allem der erwartete Nutzen einer Weiterbildungsmaßnahme darüber entscheidet, wie hoch die persönliche Zahlungsbereitschaft ausfällt. Auch fehlende zeitliche Flexibilität, z.B. durch fixe Arbeits- oder Betreuungszeiten, habe einen negativen Effekt. Dagegen beeinflussten die finanziellen Möglichkeiten der Beschäftigten vor allem den Umfang der selbstfinanzierten Weiterbildungsaktivitäten.
Den Forschungsbericht „Berufliche Weiterbildung: Ursachen möglicher Unterinvestitionen und Anreize für Betriebe und Beschäftigte“ und weitere Informationen gibt es beim BIBB kosten frei zum Herunterladen. (Quelle: BIBB/sp)