Der im Auftrag der Initiative D21 und des Forschungsinstituts ipima durchgeführte eGovernment Monitor hat zum vierten Mal in Folge Nutzung und Akzeptanz elektronischer Bürgerdienste in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA, Großbritannien und in Schweden untersucht. Die Ergebnisse zeigen deutlichen Handlungsbedarf: Lediglich 36 % der Onliner ab 18 Jahren nutzen E-Government-Dienste im Internet – das sind 9 % weniger als im Vorjahr. Auch das Thema Mobile Government konnte sich bis dato nicht durchsetzen.
In der Schweiz und Schweden ist die Zahl der Nutzer mit immerhin 21 % noch am höchsten, Deutschland und die USA bilden mit 5 % das Schlusslicht. Überdies sind nur 17 % der Nutzer „äußerst zufrieden“ mit den Online-Services ihrer Stadt oder Kommune – auch hier ist ein deutlicher Rückgang zu erkennen, sogar um 15 Prozentpunkte. Auf der anderen Seite ist die Angst vor Datendiebstahl gestiegen: in Deutschland um 57 Prozentpunkte auf insgesamt 61 %. In allen Ländern setzt sich der Studie zufolge die Wunschliste der Nutzer aus denselben Aspekten zusammen: zuverlässige Systeme, Schutz und Sicherheit der Daten, einfach zu bedienende Online-Plattformen sowie ein umfassendes Informationsangebot.
Robert A. Wieland, Vizepräsident der Initiative D21 und Geschäftsführer von TNS Infratest, sagte zu den unerfreulichen Studienresultaten:
„2012 nahm die Nutzung von E-Government-Angeboten noch in allen Ländern zu. Die aktuellen Ergebnisse dagegen zeigen, dass das Interesse und die Nutzung aktuell abnehmen. Mehr noch, wir stellen derzeit einen deutlichen Vertrauensverlust in die Sicherheit staatlicher elektronischer Verwaltungsdienste fest. Als Initiative D21 appellieren wir an Politik und Verwaltung, diese alarmierenden Zeichen ernst zu nehmen und auf Grundlage der vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeitnah Maßnahmen zu ergreifen, die dem Vertrauensverlust entgegenwirken.“
Die komplette Studie gibt es kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Initiative D21/ff)