Großbritannien möchte hinter das Erfolgsgeheimnis des deutschen Mittelstands kommen: „What can Britain learn from the success of Germany’s Mittelstand companies“ ist die Leitfrage, die die Konferenz Meet the Mittelstand am kommenden Samstag (22. Januar 2014) im JCB Visitor Centre der JCB Headquarters in Rocester (Staffordshire) beantworten soll. Joseph Cyril Bamford (JCB) ist selbst ein Maschinenbauer, der als Familienunternehmen in die Weltspitze vorgestoßen ist.
Bob Bischof, Wirtschaftsberater der Deutsch-Britischen Handelskammer, erklärte gegenüber der Financial Times die länderspezifischen Unterschiede zwischen SMEs und KMU. Dazu zählt die höhere Produktivität in Deutschland ebenso wie die besondere Finanzierungslage durch eine Vielzahl von regionalen Bankniederlassungen:
„In Deutschland lebt der Bankmanager im selben Dorf. Die Kinder gehen in dieselbe Schule. Man geht zusammen Golfspielen. Man vertraut einander. In Großbritannien fehlt heute das Wort ,Vertrauen‘ zwischen Unternehmen und Kreditgebern.“
Hinzu kommen die guten Ausbildungsformen, sowie – hierzulande nicht durchwegs nachvollziehbar – die Pflichtmitgliedschaft bei der Handelskammer. Konkret interessiert sich die Konferenz daher schwerpunktmäßig für Berufsschulen und Technische Universitäten, für mittelständische Organisationsstrukturen und Familienbetriebe sowie deren Finanzierungssituation – im Hinblick auf die Länderbanken ebenso wie unter den Gesichtspunkten von Social Responsibility und regionaler Organisation.
Ein Feld, auf dem Großbritannien bereits erfolgreich nach deutschem Vorbild handelt, ist das catapult network, ein Netz regionaler Forschungszentren die nach dem Modell der Fraunhofer-Gesellschaft technologische Innovationen für die Wirtschaft verfügbar machen.
Die Keynote zur Eröffnung wird Lord Livingston of Parkhead halten, der als Minister of State for Trade and Investment den Mittelstandsvergleich vor die politischen Ziele Großbritanniens rücken wird: London will seine Wirtschaftsstruktur neu ausbalancieren und vor allem das eigene Exportvolumen kräftig erhöhen. (Quelle: Financial Times/Meet the Mittelstand/red)