Die EU-Kommission hat ein neues Konzept für eine grundlegende Reform der Internet-Verwaltung vorgelegt. Bislang hatten die USA den stärksten Einfluss auf die Verwaltung des Netzes. Das soll sich nun ändern.
In ihrem Bericht verlangt die EU-Kommission einen klaren Zeitplan, nach dem die bisher in den Vereinigten Staaten angesiedelte und von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) durchgeführte Vergabe von IP-Adressen und Domänennamen globalisiert werden soll. Darüber hinaus plant sie, die internationale Beobachtungsstelle GIPO (Global Internet Policy Observatory) ins Leben zu rufen, die für mehr Transparenz in der Internet-Politik sorgen soll.
Ziel der Reform ist der Schutz eines offenen und international einheitlichen Internets. Mit den Vorschlägen will die EU-Kommission auch das durch die Überwachungsmaßnahmen von amerikanischen und englischen Geheimdiensten beschädigte Vertrauen der Bürger in das Internet zurückgewinnen.
„Die kommenden zwei Jahre sind für die Neuordnung der weltweiten Internet-Governance entscheidend. Europa muss dazu beitragen, dass ein glaubwürdiger Weg hin zu einer globalen Internet-Governance gefunden wird. Europa muss eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, zu bestimmen, wie das künftige Internet aussehen wird“, erklärte hierzu Neelie Kroes, die Vizepräsidentin der Kommission. (Quelle: EU-Kommission/ff)