Laut einer aktuellen Gemeinschaftsstudie der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt), der Management- und Technologieberatung Cassini Consulting und des Instituts für Informationsmanagement (ifib) in Bremen nehmen die Berührungsängste der Kommunen bei der Nutzung von Social Media ab. Demnach setzen bereits 54 % der befragten Gemeinden Social-Media-Instrumente für interne und/oder externe Zwecke ein.
Die Studie, die Aktivitäten rund um die Nutzung von Social Media in der Öffentlichen Verwaltung beleuchtet, unterscheidet zwischen der Nutzung für interne Zwecke und der für die Außenkommunikation mit den Bürgern. Mit dem internen Fokus beurteilten 56 % der Kommunen ihre Ziele als gar nicht oder nur teilweise erreicht. Dagegen wurde die Zielerreichung für die Außenkommunikation durchwegs deutlich positiver beurteilt: Im Einsatz sind hier Plattformen wie Flickr oder Youtube (48 %), Beteiligungsinstrumente (38 %) ebenso wie soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+ (27 %).
Wie die Studie feststellt, geht mit der externen Nutzung aber nicht zwingend eine klare Social-Media-Strategie einher. „Die Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Nutzung von Social Media in den Kommunen bislang eher nebenbei erfolgt: Über eine schriftlich dokumentierte Social-Media-Strategie verfügen nur 20 % der Kommunen, in 27 % ist eine solche immerhin in Planung“, betonen die Autoren. Eine breitere Ausrichtung der Social-Media-Kanäle ist ebenfalls nicht geplant. Nur wenige Kommunen wollen neue Instrumente integrieren, sie planen eher den Ausbau der bestehenden Aktivitäten wie Facebook (42 %) und den Einsatz von Instrumenten für mehr Bürgerbeteiligung (23 %). Das Fazit der Verfasser lautet denn auch:
„Die Ergebnisse zeigen, dass Social Media in vielen Kommunen angekommen ist. Die Anwendung von Social Media zum Nutzen der kommunalen Kommunikation und Zusammenarbeit wird aber in den nächsten Jahren noch weiter optimiert werden müssen.“
Gemeint sind zum einen die nötige Integration in die gesamtstädtische Zielplanung und zum anderen eine Verstärkung des Dialogs mit dem Nutzer.
Die Studienergebnisse findet man unter dem Titel „Wie nutzen Kommunen Social Media?“ zusammengefasst; es gibt sie kostenfrei beim Institut für Informationsmanagement Bremen als PDF zum Herunterladen. (Quelle: ifib/ff)