Wenn in Düsseldorf die beiden Messen Wire und Tube starten, treffen sich die Experten. Da wird gefachsimpelt, diskutiert – und gekauft. Rohre werden im Alltag überall benötigt – im Fußballstadion, im Kraftwerk oder auf Schiffen. Und Rohre made in Germany sind besonders begehrt.
Rohre entstehen aus hochwertigem Stahl – heißer als Lava und bis zu 27 t schwer. Aus einfachen Stahlblöcken werden nahtlose Rohre geformt, die dann weltweit in Kraftwerken verbaut werden, wo sie extremen Bedingungen standhalten müssen. Doch damit das überhaupt möglich wird, müssen die tonnenschweren Blöcke zuerst einmal auf knapp 1300° C erhitzt werden. Allein das dauert fast einen ganzen Tag.
Im sogenannten Press- und Ziehverfahren werden die rot glühenden Stahlblöcke erst mit einer 4000-t-Presse gelocht. Eine horizontale Ziehpresse formt die Blöcke dann um – macht sie dünner, dafür aber länger. Markus Sahner, Werkleiter Vallourec Werk Düsseldorf-Reisholz:
„Das Verfahren hier eignet sich zur Herstellung von besonders dickwandigen Rohren. Wir stellen hier Rohre her im Bereich 300 mm bis 1500 mm Außendurchmesser und Wandstärken bis zu 250 mm. Dafür ist dieses Verfahren geeignet.“
Anschließend müssen die geformten Blöcke abkühlen. Je nach Größe kann das bis zu zwölf Stunden oder noch länger dauern. Erst dann sind sie kühl genug, um weiterverarbeitet zu werden. In mehreren Schritten werden die Stahlblöcke nun, je nach späterem Einsatzgebiet, entweder mit einer Dreh- oder einer Schleifmaschine bearbeitet.
Hochpräzise verarbeitete Rohre: Das Qualitätsmerkmal ist ein Grund, weshalb Stahlrohre made in Germany trotz hoher Energiekosten für das Erhitzen weltweit gefragt sind. Vor allem im asiatischen Raum, aber auch in deutschen Kraftwerken finden die Rohre vom Rhein ihren Einsatz. (Quelle: m4-tv.com/mtx)