Eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auf Basis des neuen Metallmarktmodells METRO (METal ResOurces) kommt zu dem Ergebnis, dass China seine Monopolstellung bei Seltenen Erden bis Ende dieses Jahrzehnts weitgehend verlieren wird. Für Leichte Seltene Erden soll der Weltmarktpreis bereits in den nächsten drei Jahren deutlich sinken.
Laut ZEW dürften mit den USA, Australien und Kanada in den kommenden Jahren neue Anbieter vor allem für die häufiger vorkommenden Leichten Seltenen Erden auf den Markt drängen. Weitere Hoffnungen auf dem Weg in eine größere Unabhängigkeit von Chinas Rohstoffexporten seien mit dem Recycling von Seltenen Erden verknüpft. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass entsprechende Technologien zur Marktreife gelangen, solange nur wenige neue Minen ihre Arbeit aufgenommen haben, denn langfristig müsse das Recycling auch bei sinkenden Preisen durch ausgeweitete Förderkapazitäten mit dem Bergbau konkurrieren können.
Ein Unsicherheitsfaktor sei der schwer prognostizierbare technische Fortschritt, der die Nachfrage nach Seltenen Erden beeinflusst. So haben einige Nachfrager aufgrund des erheblichen Preisanstiegs der vergangen Jahre bereits mit der Suche nach alternativen Rohstoffen begonnen. Werden solche Alternativen gefunden, geht die Nachfrage zurück und der Preis für Seltene Erden sinkt.
Die (englischsprachige) Studie „Dynamic Market Power in an Exhaustible Resource Industry. The Case of Rare Earth Elements“ (Discussion Paper 14-005) von Frank Pothen, der auch federführend bei der METRO-Modellierung war, gibt es beim ZEW kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: ZEW/sp)