Die Preise im russischen Cyber-Untergrund purzeln, teilweise um 50 % und mehr. So seien etwa die Kreditkartendaten eines US-Bürgers schon für 1 US$ zu haben, während 2011 noch 2,50 US$ fällig waren. Das Gleiche gelte für den Scan eines gefälschten europäischen Reisepasses. Der Preisverfall spreche allerdings nicht für eine Krise der digitalen Untergrundwirtschaft in Russland, meint Trend Micro.
Verantwortlich seien vielmehr Produktivitätsgewinne durch steigende Automatisierung, der Konkurrenzkampf und das hohe Angebot: „Der Preisverfall ist definitiv kein Krisensymptom, sondern Ausdruck einer fortschreitenden Professionalisierung“, meint der Sicherheitsexperte Udo Schneider von Trend Micro. Denn der aktuelle Bericht zur Lage auf dem russischen Untergrundmarkt zeige: Zum einen würden einige Angebote wie die Vergütung für erfolgreiche Installationen von Schadsoftware, Denial-of-Service-Attacken oder die Nachbesserung für gefälschte Dokumente teurer. Zum anderen aber beziehe sich die Preissenkung nur auf die Durchschnittspreise, während gleichzeitig eine Spreizung der Angebotspreise nach Qualität stattfinde. Wer unentdeckt bleiben wolle, könne einen VPN-Dienst für 15 US$ oder für 135 US$ buchen, je nachdem, wie sicher die Verschlüsselung sein soll. Die Angriffe seien inzwischen so ausgeklügelt, dass ihnen nur mit neuen Abwehrmechanismen, die in Richtung Spionageaufklärung und -abwehr gehen, beizukommen sei.
Das vollständige Whitepapier von Max Goncharov zum aktuellen Stand des kriminellen Cyberuntergrunds in Russland gibt es bei Trend Micro kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Trend Micro/hw)