Während die Nürnberger Crossmedia-Marketing-Messe CO-REACH am 25. und 26. Juni 2014 ihr festes Rahmenprogramm hatte, gab es im Eingangsbereich des NCC Ost noch eine ganze andere Sorte von Veranstaltung: den Open Summit (Co Reach). Im Blog der Open Source Business Foundation (OSBF) hat Karlheinz Pape nun einen ausführlichen Teilnehmerbericht dazu verfasst.
Der Open Summit gehört zu den sogenannten Unkonferenzen. Gemeint ist damit ein offenes Format (Moderator Stefan Peter Roos zufolge „eher ein großes Pausengespräch“), das ohne feste Vorträge und Referenten auskommt, sondern mit selbst organisierten Sessions regelmäßig kreative und innovative Köpfe anzieht. Auf dem Open Summit 2014 in Nürnberg waren es insgesamt rund 250 Teilnehmer bzw. „Teilgeber“, was Karlheinz Pape, seines Zeichens Spezialist für Corporate Learning und Wissensmanagement, als vollen Erfolg wertet:
„Damit ist das ungewöhnliche BarCamp Open Summit schon beim zweiten Mal in die Liga der großen BarCamps aufgestiegen.“
Am ersten Tag kamen ganze 25 Sessions zustande, vom gutbürgerlichen „Content-Marketing in Theorie und Praxis“ bis zum trotzigen Thema „Digital Sharecropping und Lösungen für eine Zukunft ohne Facebook“. Dass am zweiten Tag nur 16 Sessions folgten, lag eindeutig am Streik des öffentlichen Nahverkehrs in Nürnberg.
Bedenkenswert ist, dass Pape den konzentrierten BarCamp-Austausch in und zwischen den Sessions nicht als extravagantes Extra begreift, sondern auf die Grundfunktion einer Messe zurückführt, die heutzutage im Aussteller- und Vortragssystem zu Unrecht in den Hintergrund tritt:
„Eigentlich sind Messen aber Kontakt-Möglichkeiten von Interessenten mit Anbietern und Experten. Das Messe-Ziel sind aus meiner Sicht persönliche Gespräche, und nicht das stille Zuhören bei Experten-Vorträgen.“
Entsprechend groß sieht er das Potenzial von derartigen Unkonferenzen: „BarCamps könnten zum zentralen und neutralen Kommunikationspunkt für Anbieter wie für Messe-Besucher werden.“ Das Prinzip der inhaltlichen Selbstorganisation stelle dabei sicher, dass jedes Thema auch eifrige Interessenten finde. (OSBF/red)