In der Hightech-Strategie für Deutschland steht der Spitzencluster-Wettbewerb (SCW) ganz vorne. Insgesamt 600 Mio. Euro an Fördermitteln gibt der Bund 2009 bis 2017 hierfür aus. Eine begleitende Evaluierung unter Federführung des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) sollte prüfen, ob sich das innovationspolitische Instrument auszahlt. Die ersten Ergebnisse liegen nun vor und geben dem SCW gute Noten.
Unternehmen, die SCW-Fördermittel erhalten, müssen eigene FuE-Investitionen in mindestens derselben Höhe nachweisen. Die Studie, an der außer dem Essener RWI auch das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln, die Grazer Forschungsgesellschaft Joanneum Research sowie der Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligt sind, zeigt jedoch u.a., dass gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihren Anteil deutlich aufstockten: Er liegt im Durchschnitt beim 1,36-Fachen der Fördersumme und damit deutlich über den Aufwendungen der Großunternehmen. Dazu betont allerdings der Bericht:
„Trotz der durchweg seitens der Programmgestalter wie der Fördermittelempfänger betonten Sensibilität für die Bedürfnisse der KMU, sind sämtliche Vergleichsprogramme bei der Umsetzung und strategischen Ausgestaltung durch eine Dominanz von Großunternehmen gekennzeichnet. Auch im SCW haben Großunternehmen in den meisten Spitzenclustern eine zentrale Position inne (strukturell bedingt hingegen weniger in den Biotech-Clustern).“
In den Biotech-Clustern nehmen Hightech-KMU von vornherein bei den FuE-Aktivitäten eine zentrale Rolle ein. Auch sei generell die Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen in die Cluster „offenbar besser gelungen als in den Vergleichsprogrammen“, d.h., dass die Innovationsprojekte auch mittelständische Unternehmen, die nicht bereits SCW-Programmteilnehmer sind, beteiligen. Als Beispiele nennt der Evaluationsbericht Hamburg Aviation und den EffizienzCluster LogistikRuhr.
„Die Gespräche zeigen, dass zahlreiche KMU den SCW genutzt haben, um Kontakte zu Großunternehmen zu knüpfen, die sonst für sie nur schwer zugänglich sind. Diese FuE-Kontakte sind für mittelständische Unternehmen wichtig, um langfristige Beziehungen aufbauen und darüber Wissensflüsse und Innovationen generieren zu können.“
Ein Problem sei jedoch auf etlichen Feldern der Fachkräftemangel und die Abwanderung von Know-how-Trägern. Hier tun sich Großunternehmen mit ihren finanziellen Spielräumen und einem besseren Zugang zum überregionalen und v.a. internationalen Arbeitsmarkt deutlich leichter, ihren Personalbedarf doch zu decken. (Quelle: RWI/BMBF/red)