Die Anzeichen mehren sich, dass der kontrollierte Umgang mit Geschäftsrisiken zurzeit zum Großthema für mittelständische Unternehmen wird. Tatsächlich hat zumindest die gefühlte Anzahl möglicher Compliance-Verstöße seit einiger Zeit deutlich zugenommen. Dabei geht es nicht nur um eine Mängelrüge des Brandschutzinspektors, sondern z.T. um Strafgelder, die unvermutet Karrieren beenden und sogar das Aus für das Unternehmen bedeuten können. Nun hat die Zurich Versicherung Umfrageergebnisse vorgelegt, die diese Wahrnehmung bestätigen: Deutsche KMU haben 2014 viermal mehr in Risikoanalyse und Risikobewertung investiert als im Vorjahr.
Allerdings ist der Wert in absoluten Zahlen weiterhin gering: Er liegt zum Zeitpunkt der durch das Markforschungsinstitut GfK durchgeführten KMU-Umfrage (Sommer 2014) unter Vorstandsvorsitzenden/Eigentümern, Geschäftsführern, Finanzchefs und Betriebsleitern bei sparsamen 8 % (2013: 2 %). Ralph Brand, Vorstandsvorsitzender von Zurich in Deutschland, erkennt dennoch einen positiven Trend:
„Es ist erfreulich zu sehen, dass sich auch kleine und mittelständische Unternehmen vermehrt mit potenziellen Risiken für ihr Geschäft auseinandersetzen. Nach wie vor ist diese Quote aber viel zu gering.“
Zum gestiegenen Interesse an Risikomanagement passt auch der Befund, dass kleine und mittlere Unternehmen verstärkt an einer Diversifizierung ihres Produkt- oder Dienstleistungsangebotes arbeiten (2014: 16 %, 2013: 6 %) und neue Märkte für sich erschließen wollen (2014: 11 %, 2013: 8 %). Offenbar stehen die Geschäftsmodelle etlicher Unternehmen spürbar unter Druck, sodass auch von dieser Seite die Risikoanalyse noch einmal neu ins Blickfeld der Verantwortlichen rückt. (Quelle: Zurich Gruppe/red)