Urban Gardening, also die Nutzung von innerstädtischen Flächen als Obst-, Gemüse- und Kräutergärten, liegt voll im Trend. Bislang gibt es das in Deutschland allerdings nur auf der Ebene von privaten Initiativen oder kommunalen (Verschönerungs-)Projekten. In den USA geht man bereits einen Schritt weiter: Wer Brachflächen in Gärten verwandelt, bekommt in San Francisco jetzt einen Steuernachlass.
Mit der Maßnahme reagiert die Westküstenstadt als erste Kommune auf die enorm gestiegene Nachfrage nach kommunalen Stadtgärten, erklärte David Chiu, federführender Autor der Initiative:
„Ich habe von buchstäblich Hunderten von Bürgern gehört, die gerne eine Gelegenheit zum Farmen hätten, aber die Wartezeiten auf einen Anteil an unseren Community Gardens sind über zwei Jahre. Es gibt einfach nicht genug Platz.“
So tritt nun zum 8. September in San Francisco ein Gesetz in Kraft, das finanzielle Anreize dafür schafft, unschöne Brachen im Stadtgebiet zu Gärten zu machen: Der Grundstückswert wird dann niedriger angesetzt, was zu entsprechend niedrigeren Abgaben führt. Grundlage ist die jüngste Gesetzgebung Kaliforniens, das mit dem Urban Agriculture Incentive Zones Act bereits zum Jahresanfang die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen hatte.
Bedingung für den Steuernachlass ist, einem Bericht des San Francisco Chronicle zufolge, dass auf dem Grundstück mindestens fünf Jahre Nahrungsmittel angebaut werden. Zu beachten sind außerdem Mindestgröße (405 m²) und Maximalgröße (12141 m²) sowie der Umstand, dass der Grund frei von Bebauung sein muss. Nicht zuletzt ist die Steuerersparnis gedeckelt: Mehr als 25.000 US$ Nachlass erfordern eine gesonderte Begutachtung. (Quelle: San Francisco Department of the Environment/red)