Fast jede dritte Unternehmensgründung überlebt die ersten drei Jahre nicht. Auch sonst liegt etliches im Argen, von der Finanzierung bis zu den sinkenden Existenzgründerzahlen. Aus diesem Grund hat das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn nun den Round Table Mittelstand wiederbelebt.
„Nicht allein die Erforschung des Mittelstands durch die Forschungsinstitute gibt Erkenntnisse über Trends in der mittelständischen Wirtschaft. Es kommt vielmehr auf den Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen an – also zwischen der Mittelstandsforschung, der mittelständischen Wirtschaft und der Mittelstandspolitik“, sagte dazu IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter, die zugleich an der Universität Siegen den Lehrstuhl für Management kleiner und mittlerer Unternehmen & Entrepreneurship innehat (SME Management & Entrepreneurship).
Der Round Table Mittelstand soll künftig einmal jährlich stattfinden; er ist zunächst für den unmittelbaren Austausch auf Top-Level-Ebene von Universitäten und Instituten sowie Mittelstandsverbänden gedacht, deren Vertreter über aktuelle Forschungsergebnisse beraten und daraus praktische Handlungsempfehlungen ableiten wollen. Das erste Treffen, u.a. mit Experten des Bundeswirtschaftsministeriums und des IfM Bonn, fand am vergangenen Montag (3. November 2014) statt.
Und auch ein erstes Ergebnis liegt bereits vor: die Mahnung, weniger auf die absoluten Zahlen von Neugründungen zu starren, sondern stattdessen die Dauerhaftigkeit der jungen Unternehmen in den Blick zu fassen. Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin und Mittel standsbeauftragte der Bundesregierung erklärte dazu:
„Die Wissenschaft bestätigt, dass wir noch Luft nach oben haben. Deshalb wollen wir die Gründungsdynamik stärken. Als Mittelstandsbeauftragte geht es mir besonders um bessere Rahmenbedingungen, damit kreative und innovative Ideen erfolgreich am Markt umgesetzt werden können. Denn nur, wenn Start-ups die passende Finanzierung oder das nötige Wachstumskapital finden, schaffen sie den Markteintritt und können expandieren.“
Im Fokus des Round Tables stehen daher vor allem innovative Gründungen, die laut Forschungslage im Schnitt mehr Mitarbeiter beschäftigen und dabei zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen. (Quelle: IfM Bonn/red)