Je besser die Datenlage, desto fundierter die Entscheidungen. Dennoch wird in Unternehmen im Durchschnitt nur die Hälfte aller intern verfügbaren Informationen als Grundlage genutzt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale BARC-Studie, für die weltweit 743 Unternehmensvertreter befragt wurden. Dabei ist die Menge der verfügbaren Daten größer denn je: IDC prophezeit in seiner aktuellen Untersuchung zum digitalen Universum, dass bis 2020 die Gesamtmenge digitaler Information 44 Zettabyte umfassen wird. Doch die Chancen, die sich daraus ergeben, ergreifen vor allem bereits führende Unternehmen. Sie setzen einer dritten Studie zufolge dreimal häufiger Analysewerkzeuge aus der Cloud ein, um aus Big Data betriebswirtschaftlich relevante Schlüsse zu ziehen.
Demgegenüber greifen selbst mittelgroße Unternehmen bislang eher selten zu gezielten Datenanalysen – und das, obwohl Cloud-gestützte Analytics Tools unabhängig von der Unternehmensgröße funktional werden. Eine mittelständische Beratung z. B. macht auf diese Weise automatisiert sämtliche Informationen im Internet ausfindig, die für ihre Kunden aus der Industrie relevant sind – auch unstrukturierte Daten aus Fachartikeln und Patenten, Einträgen von Blogs und sozialen Netzwerken. Linguistische Tools bereiten diese Informationen übersichtlich auf.
Im Ergebnis kann das Consulting-Unternehmen seine Erstrecherche auf ein bis zwei Tage reduzieren und weitere Suchaufträge in definierten Abständen wiederholen. Bei Hardware-Herstellern greifen die Echtzeitanalysen z. B., sobald sie das Suchverhalten von Portalbesuchern dokumentiert und Cookies gesetzt haben. Besucht der Nutzer dann ein soziales Netzwerk, wird er umgehend erkannt und der Werbeblock schaltet automatisch die aktuellen Produkte und spezielle Werbeaktionen. Der Vorteil für den Produzenten: Die Anzeige richtet sich gezielt an einen potenziellen Kunden, der bereits Interesse gezeigt hat. Die Wahrscheinlichkeit einer Kaufentscheidung steigt damit signifikant.