Die EU-Kommission hat die Entwicklung eines Portals für den Zugriff auf offene Daten in Auftrag gegeben. In den kommenden drei Jahren soll ein Konsortium von Unternehmen und Forschungseinrichtungen eine Online-Plattform aufbauen, über die der Benutzer nicht nur auf Daten aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten, sondern aus insgesamt 39 europäischen Ländern zugreifen kann.
Geleitet wird das Projekt von dem niederländischen Zweig des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Capgemini Consulting. Aus Deutschland ist das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS mit dabei. Ihm kommt eine der wichtigsten Aufgaben zu, nämlich die Entwicklung des Datenregisters und der Harvesting-Mechanismen. Harvesting bedeutet, dass die Datenbanken der einzelnen Länder automatisch und regelmäßig nach offenen Daten durchsucht werden.
Ebenfalls an dem Projekt beteiligt sind das französische IT-Unternehmen Sogeti, der in Luxemburg beheimatete IT-Dienstleister Intrasoft International, das von Tim Berners-Lee gegründete, britische Open Data Institute, der Geodaten-Spezialist con terra, die Universität Southampton und die belgische Anwaltskanzlei time.lex.
Die EU-Kommission will mit dem Portal erreichen, dass das bislang ungenutzte, wirtschaftliche Potenzial von Open Data ausgeschöpft wird. Sie schätzt, dass die EU-Mitglieder damit pro Jahr mehr als 40 Mrd. Euro Gewinn machen könnten. Zudem soll das Portal dazu beitragen, die Verwaltungsabläufe zu verbessern, den wissenschaftlichen Fortschritt zu beschleunigen, gesellschaftliche Herausforderungen besser zu lösen und Bürgern mehr Einflussmöglichkeiten auf politische und administrative Prozesse zu geben. (Quelle: Fraunhofer FOKUS/rf)