Der Erfinder des Linux-Dateisystems Ext4, Theodore „Ted“ Ts’o, hat einen Patch vorgestellt, der das System um eine Verschlüsselungsfunktion erweitert. Geschrieben wurde er zum größten Teil von Michael Halcrow, aber auch Ts’o selbst hat einige Teile beigesteuert.
Ts’o gilt bereits seit Jahren als einer der wichtigsten Entwickler bei der Arbeit am Linux-Kernel. Die Verschlüsselung könnte schon in Linux 4.1 eingebaut werden und wäre damit in etwa acht bis zehn Wochen verfügbar. Um die Funktion zu nutzen, würde man für ein leeres Verzeichnis die Verschlüsselung einstellen und könnte dann Dateien hineinkopieren, die automatisch verschlüsselt würden. Geschützt wären dabei allerdings lediglich die Dateinamen und Inhalte; die Verzeichnisstruktur wäre auch ohne Schlüssel sichtbar. Als Verschlüsselungsalgorithmus verwendet die Funktion AES in der 256-Bit-Version. Laut Ts’o hat er sich mit Kim Jaegeuk abgestimmt, der das Flash-Dateisystem F2FS entwickelt hat, sodass beide Systeme eine einheitliche Schnittstelle zur Verschlüsselung verwenden könnten.
Theodore Ts’o und Michael Halcrow arbeiten beide für Google. Offenbar plant die Firma, die Verschlüsselung in das nächste große Release von Android zu übernehmen. Die Mobilgeräte mit diesem Betriebssystem verwenden allesamt entweder Ext4 oder F2FS als Filesystem. Mit der Verschlüsselung ließe sich verhindern, dass beim Verlust eines Smartphones oder Tablets die darauf gespeicherten Dateien eingesehen werden können. (Quelle: Theodore Ts’o/rf)