Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands Die Familienunternehmer hat für 70 % seiner Mitglieder die Einführung des Mindestlohns zu mehr Bürokratie geführt. Die betroffenen Unternehmen sehen sich besonders durch die Dokumentationspflichten der Arbeitszeiten (86 %) sowie durch die Unternehmerhaftung bei Zulieferern und Subunternehmern (66 %) belastet.
An dritter Stelle folgt der Aufwand bei der Berechnung des Mindestlohns und seiner (Nicht-)Bestandteile: Urlaubsgeld, Überstunden etc. Zudem erklärten 27 % der Befragten, dass der Mindestlohn ihre Lohnkosten merklich ansteigen lasse. Gut ein Drittel der Betriebe reagierte darauf mit einer Erhöhung der Produktpreise, mit Automatisierung (jeweils 34 %) sowie mit Personalabbau (31 %). Die Hälfte der Familienunternehmen könnten überdies zurzeit keine weiteren Stellen für Praktikanten (26 %) oder Minijobber (24 %) anbieten.
„Die Unternehmen müssen nun ausbaden, dass das Gesetz nicht bis zu Ende gedacht wurde“, kommentiert Lutz Goebel, Präsident des Interessenverbands, der einen Großteil der Familienunternehmen aus dem deutschen Mittelstand vertritt, die Umfrageergebnisse. Er fordert von der Politik umgehend Nachbesserungen:
„Wichtig ist nun, dass das Mindestlohn-Gesetz noch in wird, um die bürokratischen Auswüchsdiesem Jahr einer Evaluation unterzogene des Gesetzes auf ein erträgliches Maß zurück zu stutzen.“
An der Umfrage nahmen 596 Verbandsmitglieder teil. Die vollständigen Ergebnisse gibt es als kostenfreies PDF zum Herunterladen. (Quelle: Die Familienunternehmer – ASU e.V./rs)