Um größere Datenmengen auf noch kleineren Festplatten zu speichern, versuchen Forscher die Größe der magnetischen Bits und Bytes immer kleiner zu gestalten. In der Schweiz arbeiten Wissenschaftler des Paul Scherrer Instituts (PSI) derzeit mit einer Oberfläche aus winzigen, nur wenige Tausendstelmillimeter großen Quadraten. Jedes davon ist ein Magnet – und hat damit das Zeug dazu, ein Speicher-Bit zu werden. Der Trick der PSI-Forschung besteht jedoch in der Art der Schaltung.
Im Gegensatz zu gängigen Festplatten, bei denen die Schaltung mit einem kleinen Magnetkopf geschieht, drehen die Schweizer die magnetische Richtung der Quadrate mittels Laserstrahl um. In früheren Versuchen konnten die Forscher bereits zeigen, dass ein kurzer, intensiver Laserpuls Mikromagnete mehrere Hundert Mal schneller schalten kann als ein Magnetkopf. Das funktioniert außerdem energieärmer und damit kostengünstiger.
Allerdings ist das Verhalten der Magnetquadrate unter Laserlicht noch keineswegs ganz verstanden. Die jüngste Versuchsreihe beschäftigte sich daher damit, die Polwendung in Aufnahmen von Billionstelsekunden nachzuvollziehen. Dabei zeigte sich, dass ein Laserstrahl, der viele Quadrate gleichzeitig bestrahlt, die Magnetisierung nicht flächendeckend umdreht. Vielmehr bilden sich innerhalb der beleuchteten Quadrate Substrukturen aus. Diesen Zusammenhängen will das PSI nun weiter nachgehen, um die enorme Schaltgeschwindigkeit von weniger als 100 Billionstelsekunden für zukünftige Entwicklungen fruchtbar zu machen.