Der Security-Anbieter Incapsula, ein Tochterunternehmen von Imperva, kommt nach aktuellen Auswertungen zu dem Schluss, dass für 56 % des gesamten Datenverkehrs im Internet nicht Menschen, sondern Bots verantwortlich sind. Innerhalb eines Jahres sei dieser Anteil sprunghaft um etwa 10 % gestiegen.
Zu den Bots zählen zum einen die Crawler der Suchmaschinen, aber auch Tools oder Skripte, die Informationen von Websites analysieren und auswerten. Parallel dazu werde das Web von unzähligen Schadprogrammen bevölkert, heißt es im 2014 Bot Traffic Report. Ihr Anteil am automatisierten Webtraffic habe in den vergangenen Jahren auf rund 50 % zugenommen. Bereits rund ein Drittel des Traffics auf jeder Website weltweit werde von „Bad Bots“ verursacht. Knapp ein Viertel dieser Bad Bots habe das Ziel, Webserver mit DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) außer Betrieb zu setzen. Viele Schadprogramme suchen aber auch gezielt nach Zahlungsinformationen und anderen Kundendaten. Die jüngsten Bot-Generationen seien sogar in der Lage, sich selbst zu reproduzieren und weiterzuentwickeln.
Die Quelle dieser Daten ist eine Auswertung von 15 Mrd. Visits, die über den Zeitraum von 90 Tagen das Incapsula-Netzwerk erreichten. Gezählt wurde auf rund 20.000 Websites, die mindestens zehn Visits am Tag verzeichneten.
Incapsula nennt in seinem Blog auch Zahlen zu den Attacken: Knapp die Hälfte davon dauere zwischen sechs und 24 Stunden, 8 % hielten ein bis sieben Tage an und 4 % belagerten die Server sogar noch länger. Die durchschnittlichen Kosten bei den betroffenen Firmen schätzt Incapsula auf etwa 40.000 US$ pro Stunde. Vor allem Online-Shops erleiden bei einem Ausfall ihrer Webpräsenz massive Einbußen. Bei anderen Unternehmen haben vor allem Datenverluste und Reputationsschäden üble finanzielle Folgen. (Quelle: Incapsula/rf)