In einem aktuellen Interview hat Othmar Karas, der Basel-III-Chefverhandler im EU-Parlament, gegenüber dem Genossenschaftsverband Bayern (GVB) deutlich gemacht, dass er eine Verschlechterung der Finanzierungskonditionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) durch regulatorische Eingriffe nicht hinnehmen wolle. „Ich werde alles dafür tun, damit es zu keinem Anschlag auf die KMU-Regelungen kommt“, versprach Karas.
Im Rahmen der Basel-III-Umsetzung hatte das EU-Parlament über den KMU-Korrekturfaktor abgestimmt. Die Regelung soll dafür Sorge tragen, dass Kredite an Unternehmen aus dem Mittelstand mit weniger Eigenkapital hinterlegt werden müssen, um Engpässe bei der Unternehmensfinanzierung zu vermeiden. Der Korrekturfaktor steht jedoch unter Prüfungsvorbehalt. Er könnte 2016 von der EU-Kommission gekippt werden. Dazu Karas:
„Ich habe die überwältigende Mehrheit aller Abgeordneten des Europäischen Parlaments hinter mir, wenn ich sage, dass es völlig inakzeptabel ist, dass der Baseler Ausschuss die Regelungen infrage stellt, mit denen wir die Banken dazu anhalten, die Realwirtschaft zu finanzieren.“
Das vollständige Interview mit Othmar Karas ist in der Mai-Ausgabe von Profil nachzulesen. (Quelle: GVB/rs)