Besonders in den großen Städten wächst die Menge der Freiberufler, während die gewerblichen Gründungen im vergangenen Jahr abermals weniger wurden: Die Zahl sank 2014 von 381.800 auf 349.000. Die Gründe dafür macht das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn u.a. in der konjunkturellen Lage und in der Arbeitnehmerfreizügigkeit aus.
So genießen Bürger Rumäniens und Bulgariens seit Jahresanfang 2014 volle Arbeitnehmerfreizügigkeit und sind daher nicht mehr auf die gewerbliche Eigenständigkeit angewiesen. Dass die Statistik dagegen 1700 freiberufliche Existenzgründungen mehr als 2013 verzeichnet (insgesamt 81.100), liege an der steigenden Nachfrage nach externen Spezialisten, die mehr Menschen in Selbstständigkeit und Freie Berufe ziehe.
Allerdings ist die Zunahme freiberuflicher Gründungen keineswegs gleich verteilt. Schwerpunkte bilden zuerst die Millionenstädte (Berlin, Hamburg, München und Köln) und die Universitätszentren, wo Verwaltungen, Konzernzentralen Institutionen und Forschungseinrichtungen den Nährboden der Selbstständigkeit bilden. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen sowie – am heftigsten – in Schleswig-Holstein (−9 %) waren die Existenzgründungen in den Freien Berufen sogar rückläufig.
Den Bericht „Freiberufliche Existenzgründungen in Deutschland und seinen Regionen im Jahr 2014“ von Peter Kranzusch und Olga Suprinovič (Daten und Fakten, Nr. 14) gibt es beim IfM kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: IfM Bonn/red)