Die jahrelang bindenden Knebelverträge der Fitnessclubs waren in den 80er und 90er Jahren eine Antwort auf die sich verschärfende Konkurrenz. Aus heutiger Sicht schadete diese Entwicklung der Branche mehr als sie ihr nutzte, denn die langfristige Verpflichtung hielt viele potenzielle Kunden von Vertragsabschlüssen ab. Das Start-up fitengo präsentiert seit einem Jahr eine zeitgemäße Alternative.
Kooperation statt Konfrontation, wechselnde Trainingskonzepte und örtliche Flexibilität statt Einheitsbrei und Ortsbindung – so lautet das Rezept der beiden Berliner Gründer Daniel Blumberg und Jan Wiesmann, das Teil 1 dieses Interviews genauer erklärt. Ihr Start-up fitengo schnürt seit etwas mehr als einem Jahr aus den Fittness- und Wellnessdienstleistungen kooperierender Anbieter ein flexibles und abwechslungsreiches Gesamtpaket und spricht damit Kunden an, die konzeptionell, örtlich und zeitlich flexibel bleiben wollen oder müssen.
Eine Mitgliedschaft über fitengo kostet zwischen 49 und 79 Euro im Monat. Diese Monatsbeiträge liegen damit ungefähr auf Höhe der Monatsbeiträge für Einzelmitgliedschaften bei den Kooperationspartnern. Für diesen Betrag dürfen fitengo-Mitglieder in allen kooperierenden Studios und Clubs wie deren eigene Mitglieder trainieren. Der Vorteil für die Fitnessbegeisterten: Wer über fitengo Mitglied ist, kann monatlich kündigen und sich aus den Programmen der kooperierenden Anbieter das jeweils Passende herauspicken.
Natürlich steht und fällt das Geschäftsmodell der beiden Berliner mit der Bereitschaft möglichst vieler Betreiber von Fitnessclubs und Wellnessstudios, bei diesem Deal mitzumachen. Das schlagende Argument der beiden: Das zeitgemäß flexible Kombiangebot spricht nicht nur neue, anspruchsvolle Kundenkreise in besonders zahlungskräftigen Bevölkerungsschichten an, es weitet auch das Einzugsgebiet für jeden einzelnen Kooperationspartner erheblich aus, denn fitengo kombiniert Angebote aus mehreren deutschen Metropolen. So profitiert letztlich jeder durch die Kooperation. (Podcast: mtx/Text: ml)