Im ersten Teil des Interviews mit Tim Lilling, dem Gründer des Rechenportals Blitzrechner.de, ging es um die Produktidee. Aber noch rechnet sich das Portal nicht und eine tolle Idee ohne wirtschaftlichen Gewinn? Das funktioniert auf Dauer nicht. Wir fragten den Berliner Gründer deshalb, wie er sich die künftige Monetarisierung seines Start-ups vorstellt.
Wer mit dem Rechenportal eine Berechnung anstelle, löse ein konkretes Problem und wolle danach diese Lösung auch umsetzen – darauf baue seine Monetarisierungsstrategie auf, erklärt uns der Berliner Gründer. Berechne ein Portalbesucher z.B. die für sein Zimmer nötige Anzahl Tapetenrollen, werde er mit dem Rechenergebnis in der Hand überlegen, wo er diese kaufen kann. Präsentiere ihm das Portal nach der rechnerischen Lösung per intelligenter, problembezogener Werbung ein passendes Angebot des Handels, sei die Wahrscheinlichkeit eines Kaufabschlusses groß.
Einige andere im Business-Plan angedachte Monetarisierungsformen hätten in der Realität leider nicht funktioniert, bedauert Lilling. So hatte er geplant, zu den Online-Rechnern käuflich erwerbbare Smartphone-Apps anzubieten. In der Realität gebe es dafür aber keinen ausreichenden Bedarf der Besucher. Auch eine zweite Strategie – Geschäftspartnern das Sponsoring von maßgeschneiderten Rechnern anzubieten – sei vorläufig gescheitert.
Das Wachstum der Besucherzahl hingegen habe die Erwartungen übertroffen. Sie sei innerhalb von nur drei Monaten auf 150.000 gestiegen – für den Berliner Gründer ein deutliches Signal, dass grundsätzlich ein hoher Bedarf an der Dienstleistung besteht. Er sei daher zuversichtlich, binnen eines Jahres mindestens eine Kostendeckung zu erreichen, versichert uns Tim Lilling.
Auf konkrete Tipps für Gründer angesprochen, verrät der Berliner, dass sich für sein Start-up eine experimentelle, schnelle Umsetzung von Ideen besser bewährt habe als eine klassisch perfekte, aber langwierige Vorabplanung. Außerdem profitiere er und sein Team stark von der lokalen Einbindung in eine Bürogemeinschaft und dem daraus erwachsenden Gedankenaustausch. (Podcast: mtx/Text: ml)