Gefährden die Energiekosten das Wachstum? Es kommt offenbar darauf an: An der EEG-Umlage kann es in der Gesamtbetrachtung jedenfalls nicht liegen, konstatiert das jüngste KfW-Papier aus der Reihe Fokus Volkswirtschaft. Dr. Caroline Dieckhöner nimmt darin die Energiekosten genauer unter die Lupe – und zwar nicht nur die Strompreise.
Sie untersucht die Energiekosten sowohl nach Verbrauchsgruppen (Haushalte, Gewerbe, Handel, Industrie, Dienstleistungen, Verkehr etc.) als auch nach den Energieträgern, die jeweils zum Einsatz kommen, den Preisen dafür – und den Abnahmemengen.
„Die Strompreise sind dabei aufgrund der hohen Steuern und Abgaben (insbesondere der EEG-Umlage) zwar für private Haushalte und kleine und mittlere Unternehmen hoch, aber nicht für die stromintensive Industrie, da sie vielen Ausnahmen unterliegt.“
Zwar unterscheiden sich die einzelnen Branchen der Industrie sehr, was den Energiemix angeht: In der Chemie dominieren Öl und Gas, die Metallindustrie nutzt als einzige noch in nennenswertem Umfang Kohle (etwa zur Hälfte). Doch insgesamt zeigt sich, dass „Strom in der energieintensiven Industrie mengenmäßig im Vergleich zu fossilen Energieträgern eine untergeordnete Rolle“ spielt. Auch habe sich im statistischen Rückblick gezeigt, dass die Kosten in den energieintensiven Industrien deutlich hinter dem Wachstum der EEG-Umlage (im Durchschnitt 9 % zwischen 2000 und 2012) zurückbleiben. Ursachen dafür sind u.a. die niedrigeren Gaspreise und die „signifikanten Entlastungsregelungen“.
Die lesenswerte Nr. 97 von Fokus Volkswirtschaft gibt es bei der KfW kostenfrei als PDF zum Download. (Quelle: KfW/red)