In der August-Ausgabe Nr. 79 von „Volkswirtschaft Kompakt“ befasst sich Katharina Schöbinger mit den Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ). Dass Gemeinden, die ganz auf sich allein gestellt arbeiten, schon heute an die Grenzen ihrer Verwaltung stoßen, ist offenbar. Die Idee von Zweckverbänden und anderen Formen der gemeinschaftlichen Aufgabenbewältigung ist keineswegs neu: Nahverkehr, Wasserversorgung oder Müllabfuhr regeln viele Kommunen schon seit den 1970er Jahren gemeinschaftlich.
Jetzt wären IT, Energieversorgung, Breitbandausbau und Regionalmarketing an der Reihe. Fatalerweise sieht es allerdings so aus, dass vor allem Kommunen in Ballungsgebieten auf die nötige Expertise zurückgreifen können, die für IKZ-Vorhaben erforderlich ist. Dabei würden gerade ländliche Gemeinden besonders von den Synergieeffekten solcher Projekte profitieren. Sie könnten auf diese Weise sowohl den Auswirkungen des demografischen Wandels gegensteuern und leichter mit der technologischen Entwicklung mithalten als auch den eigenen Standort im Wettbewerb besser platzieren. Auch dort, wo bereits der Rückbau von Infrastuktur droht (oder gar bereits im Gange ist), ließe sich der Verlust durch Verbundprojekte ausgleichen. Hier ist dem Bericht zufolge
„die politische und fachliche Unterstützung durch die Landesebene notwendig (Einrichtung von Beratungszentren, gemeinsame Projektdatenbank) – insbesondere für Kommunen mit geringer Personaldichte.“
Das sieht die Politik ähnlich. Katharina Schöbinger nennt unter den bereits laufenden Maßnahmen das Städtebauförderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden – überörtliche Zusammenarbeit und Netzwerke“ des Bundesumweltministeriums, das dafür 2015 Investitionszuschüsse in Höhe von rund 70 Mio. Euro bereithält. Unter den neun Bundesländern, die IKZ fördern, liegen Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ganz vorn, wie der Report unter Verweis auf die einschlägige Studie „Interkommunale Kooperation in ländlichen Räumen“ (2012) im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft und Ernährung betont.
Die Nr. 79 von „Volkswirtschaft Kompakt“ gibt es bei der KfW kostenfrei als PDF zum Download. (Quelle: KfW/red)