Dem deutschen Mittelstand könnte bis 2020 ein Umsatzpotenzial von jährlich 46 Mrd. Euro entgehen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney. Die Unternehmen selbst könnten 9 Mrd. Euro zusätzlich generieren, das restliche Umsatzpotenzial von 35 Mrd. Euro erfordere, dass Mitarbeiter, Gesellschaft und Staat an einem Strang ziehen und mehr Zukunft wagen.
„Mittelstand=mittelwichtig?“ lautet der Titel der Publikation, die im Rahmen der Zukunftsstudie „Deutschland 2064 – Die Welt unserer Kinder“ erscheint und die fehlende Veränderungsbereitschaft als größtes Wachstumshemmnis betrachtet. Demnach hält nur jeder vierte Mittelständler Investitionen in Wachstum grundsätzlich für notwendig. Gleichzeitig fehle es an einer starken Gründerkultur. Gut jeder dritte Studierende würde am liebsten im öffentlichen Dienst arbeiten. 72 % der jungen Deutschen wollen kein Unternehmer werden. 40 % der Deutschen halten ihr Land für unternehmerunfreundlich. Zwei Drittel der Deutschen misstrauen Innovationen.
„Dieses gesellschaftliche Klima schafft keinen gesunden Nährboden für Unternehmertum und Innovationsfähigkeit“, so Götz Klink, Partner bei A.T. Kearney und Mittelstandsexperte. Doch auch der Staat ist gefragt: Würde er mehr gestalten und weniger verwalten, könnte das dem deutschen Mittelstand ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 13 Mrd. Euro im Jahr bringen. 70 % der Mittelständler halten die politischen Rahmenbedingungen und 90 % die Verwaltung für eine Innovationshürde.
Die Studie „Mittelstand = mittelwichtig?“ gibt es kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: A.T. Kearney/rs)