Im Oktober 2013 schickte Brian Chesky, einer der Gründer und heutigen Geschäftsführer von Airbnb eine Mail an seine Angestellten, die er einige Monate später auch auf Medium veröffentlichte. Unter dem provokanten Titel „Don’t Fuck Up the Culture“ wies er auf die Bedeutung der Unternehmenskultur hin. Die Kernaussage war: Je stärker die Kultur, desto weniger Geschäftsprozesse braucht ein Unternehmen. In einer guten Unternehmenskultur kann man den Mitarbeitern vertrauen. Sie arbeiten unabhängig und autonom – wie ein Unternehmer. Und mit dieser Einstellung sind Unternehmen auch erfolgreich.
Untersuchungen bestätigen die Aussagen von Brian Chesky. Der Harvard-Ökonom John Kotter entdeckte bereits in den 1990er Jahren bei einer Untersuchung von 200 Firmen, dass Unternehmen mit einer starken Kultur erheblich größere Umsatzsteigerungen verzeichnen konnten. Und bei einer Befragung der Düsseldorfer Unternehmensberatung Siers & Collegen unter 1600 Unternehmen aus 16 Branchen im Jahr 2013 gaben 81 % an, dass Unternehmenskultur für sie „wichtig“ sei. Beim Blick in die Zukunft waren sich 93 % der Befragten sicher, dass die Bedeutung eher noch zunehmen werde.
John Kotter wies aber auch noch auf einen anderen Punkt hin: Er erklärte, dass die Kultur zum Unternehmen passen müsse und nicht beliebig kopierbar sei. Der Ölkonzern ExxonMobil etwa ermutigt seine amerikanischen Mitarbeiter, Familien zu gründen und in die Kirche zu gehen. Eine solche Kultur würde zu einem Unternehmen wie z.B. Google kaum passen.
Brian Chesky beendete seine E-Mail mit den Sätzen: „These problems will come and go. But culture is forever.“ Das Vertrauen in die eigene Stärke ist langfristig immer wichtiger als das Tagesgeschäft mit seinen Höhen und Tiefen. Diese Erkenntnis gilt auch für junge Start-ups und Unternehmen, die sich für eine offene und transparente Kultur entschieden haben. (Quelle: Medium/rf)